Bericht von einer Podiumsdiskussion mit sächsischen Demokratieprojekten anlässlich des diesjährigen Herbsttreffens der Sektion Gemeinwesenarbeit (GWA) der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA)
Der Vormittag des 2. Tages des Herbsttreffens der GWA-Sektion stand unter der Überschrift „Demokratieprojekte in sächsischen Gemeinwesen unter Druck“. Eingeladen hatte ich dazu den Sozialwissenschaftler Ralf Mahlich von der B-TU Cottbus und Sophie Spitzner vom Treibhaus e.V. in Döbeln (www.treibhaus-doebeln.de), Martina Glass vom Netzwerk für demokratische Kultur in Wurzen (https://www.ndk-wurzen.de) und Koordinatorin der Vernetzungsstelle „Orte der Demokratie“ in Sachsen sowie Anne Mehrer, Fachreferentin für die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Kulturbüro Sachsen e.V. (www.kulturbuero-sachsen.de).
Den Auftakt bildeten erste Ergebnisse der empirischen Feldforschung von Ralf Mahlich zum Thema „Gemeinwesenarbeit im Spannungsfeld zwischen Menschrechtsmandat und (neu-) rechter Einflussnahme“. In der drauffolgenden Diskussion mit den drei Vertreter*innen sächsischer Demokratieprojekte wurde schnell deutlich, wie vielfältig diese Projektelandschaft in Sachsen ist und wie unklar ihre Projektförderung aufgrund der sich hinziehenden Regierungsbildung in Sachsen nach den Landtagswahlen und des damit fehlenden Landeshaushalts erscheinen.
Dennoch zeigten sich die drei Projektvertreter*innen kämpferisch. Meine – zugegeben etwas suggestive – Frage, ob sie dem Satz einer Freundin von mir zustimmen: „Wir haben die Baseballschlägerjahre in Sachsen überlebt, dann werden wir auch die aktuelle Zeit überstehen.“ bejahten alle drei Gesprächspartner*innen. Auch wenn sie sich diesen Satz direkt nicht zu eigen machen wollten machten sie deutlich, wie herausfordernd die jeweiligen Ausgangssituationen der drei Demokratieprojekte, 1998 in Döbeln, 1999 in Wurzen und 2001 im Kulturbüro Sachsen e.V. waren aus denen alle drei dennoch eine langjährige und durchaus erfolgreiche Projektgeschichte gemacht haben. In Wurzen kann man z.B. ab Januar 2025 Seminare in einer neuen Tagungsetage im NDK durchführen. Maximal 21 Übernachtungsplätze wird das Haus haben. Wer hätte das beim Start des NDK in einer Hinterhof-Fahrradwerkstatt im Jahr 1999 gedacht?
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